Die Ansprüche an die Elektroinstallation eines Hauses sind im letzten Jahrzehnt spürbar gewachsen. Wo früher nur ein Elektrogerät stand, findet man heute mindestens fünf. In solchen Wohnungen müssen Schalter und Steckdosen gezielt ausgewählt und intelligent platziert werden.
Kühlschrank, Kaffeemaschine, Heimtrainer – die Anzahl an elektrischen Geräten in Deutschlands Haushalten wächst, wie Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Diese Entwicklung hat eine große Auswirkung auf die Elektroinstallation. Denn: Mit ein bis zwei Steckdosen pro Raum kommt man heutzutage nicht mehr aus. Außerdem: Schalter und Steckdosen gibt es in den verschiedensten Formen und Ausführungen – sie müssen sinnvoll ausgewählt und im Raum verteilt werden.
Elektroinstallation planen
Ob beim Neubau oder beim Renovieren beziehungsweise Sanieren: Bei der Anzahl der Steckdosen sollte niemand sparen – man kann nie zu viele haben. Bevor Sie sich über die Formen, den Einbau und Anschluss von Schaltern und Steckdosen Gedanken machen, sollten Sie überlegen, wie viele Sie pro Raum benötigen.
Nachfolgend ein Beispiel, welches Ihnen zur Orientierung dienen kann:
Raum | Steckdosen | Schalter |
---|---|---|
Küche 15m² | 8x Zweifachsteckdose 2x Einfachsteckdose 1x Steckdose Dunstabzug 1x Steckdose Warmwasserbereitung 1x Dreifachsteckdose | 1x neben Tür |
Wohnzimmer 25m² | 5x Zweifachsteckdose 3x Dreifachsteckdose 2x Einfachsteckdose 2x Antennendose | 1x neben Tür 1x Wand |
Schlafzimmer 18m² | 2x Zweifachsteckdose 1x Einfachsteckdose 1x Vierfachsteckdose 1x Antennendose | 1x neben Tür 2x Nachtlampen |
Badezimmer 8m² | 4x Zweifachsteckdose | 1x neben Tür 2x Spiegel |
Um die Auswahl der Steckdosen und Schalter zu erleichtern, sollten Sie einen Raumplan erstellen; zeichnen Sie Ihre Möbel ein und überlegen Sie sich, wo Steckdosen und Schalter sinnvoll wären.
Übrigens: Die obigen Angaben orientieren sich in etwa an der Komfortausstattung Wert 3 des Gütezeichens RAL-RG 678. Die Kosten dafür betragen rund 4,8 Prozent der Baukosten. Zum Vergleich: Der Ausstattungswert 1 kostet drei Prozent und der Ausstattungswert 2 vier Prozent der Baukosten – der höhere Komfort ist nur geringfügig teurer.
Verschiedene Formen für unterschiedliche Zwecke
Im vorigen Abschnitt wurden bereits verschiedene Formen von Steckdosen genannt. Neben Mehrfachsteckdosen gibt es aber weitere Formen:
- Kinderschutzsteckdose: Familien mit Kindern sollten auf Nummer sicher gehen. Diese speziellen Steckdosen verhindern, dass die Kleinen einen Stromschlag erleiden, wenn sie Schraubenzieher oder andere Gegenstände in die Steckdose stecken.
- Feuchtraumsteckdose: Für den Keller gibt es spezielle Steckdosen, in die keine Nässe, Schmutz oder Staub eindringen kann. Auch in der Garage sind diese Varianten mit Klappdeckel sinnvoll.
Neben der Bauform gibt es noch zwei weitere Charakteristiken, nach denen man Schalter und Steckdosen unterscheiden kann: Aufputz- und Unterputzsysteme. Erstere wird, wie der Name sagt, auf dem Putz montiert; bei Unterputzsystemen erfolgt die Installation im Mauerwerk, sodass der Schalter nicht herausragt.
Einbau & Anschluss einem Profi überlassen
Die Planung und Auswahl Ihrer Schalter und Steckdosen können Sie durchaus selbst in die Hand nehmen. Dennoch sollten Sie einen Fachmann ans Werk lassen, wenn es darum geht, die Steckdosen und Schalter einzubauen und anzuschließen. Mit Strom ist nicht zu spaßen; ein Stromschlag zieht das Herz in Mitleidenschaft und kann schwerwiegende Schäden auslösen.